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13. Dezember 2008 6 13 /12 /Dezember /2008 17:56

5.12.08

Die Ausreise aus Mauretanien und die Einreise in Mali geht uns fast zu schnell. Die Posten von Douane, Police und Gendarmerie sind über mehrere Orte verteilt und so sind wir unschlüssig wo wir übernachten wollen. Wir fragen einen Mann der auf ein Taxi wartet. Er ist der Schulleiter des ersten Dorfes in Mali. Er heisst Abduleih, sein "Bruder" Daud ist Veterinär. "Bruder" nenne man in Mali seine Freunde. Der "richtige" blutsverwandte Bruder sei dann der "Milk-Brother". Am Abend sitzen wir mit seiner Familie am Feuer. Tee wird dreimal serviert. Im Hof schlafen schon zwei Schafe, ein Hund, Perlhühner, Hühner.

7.12 Ankunft in Bamako


1,3 Mio. Einwohner, beidseits des Flusses Niger. Laut, abgasig, staubig,  hektisch, schon ziemlich heiss.


Zu tun ist:

- Geldautomat suchen

- Töffservice

- Töffkleider endlich mal waschen

- Militärtaschen nähen lassen

- Haare schneiden lassen

- Visa für Cote d`Ivoire und Guinea

- Alukoffer entsanden, neu einräumen

- Internetcafe nutzen

- Stadt besichtigen

- Paket nach Hause schicken.

- CH Vertretungen in Cote d`Ivoire und Liberia telefonieren für Sicherheitslage anfragen.

Die Tage vergehen in Müdigkeit und Melancholie. Ist daran die stickige, lärmige Atmosphäre von Bamako schuld? Oder ist´s eine der Nebenwirkungen der kürzlich begonnenen Malariaprofilaxe?

Zu Fuss gehen in dieser Stadt (Gilt eigentlich für alle Orte in diesem Teil der Erde) stellt an Schuhwerk und Aufmerksamkeit die gleiche Anforderung wie wandern über Schotterfelder in den Alpen. Kanalisationsgräben sind hier mit Betonplatten abgedeckt. Anfangs vollständig. Heute fehlen Platten, sind gebrochen und stehen vor. Trottoirs bestehen aus losen Teerbrocken und Sandfeldern. Löcher in ungeteerten Quartierstrassen werden vorzugsweise mit weggeworfenem Petflaschen und alten Flip-Flops ausgeebnet. Irgendwann wird ja auch daraus Humus.  Alte Eisenpfosten werden nicht Bodeneben abgetrennt sondern stehen des öfteren Handbreit vor. Auf Augenhöhe, wagrecht montierte Gewindestangen an Strassenbeleuchtungen sind auch gefährliche Fallen da das überstehende Ende nicht abgesägt wird.

Denkmal fuer afrikanische Soldaten des ersten Weltkrieges:


 

Denkmal fuer Maertyrer:

 

Denkmal fuer Patrice Lumumba:


Zwei Knaben beim Leimschnueffeln


  Bruecke ueber den Fluss Niger:

 

Bilder von der Weiterreise Richtung Guinea:

 

 

 


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13. Dezember 2008 6 13 /12 /Dezember /2008 14:24

Auf dem Markt in Agadir:

In einem Warenhaus:


16. November. Tiznit.

Wir übernachten auf dem städtischen Campingplatz. Die Plätze sind immer noch fest in der Hand von Rentnern die mit ihren Wohnmobilen im Marokko überwintern. Von der anderen Seite der hohen Mauer plärrt ein Lautsprecher die immer gleichen Lieder: Ententanz, Lambada, Mambo-Nr.5, alte französische Partylieder der 70er Jahre, dann wieder ein Stück Techno, das arabisches Lied wird immer gestoppt. Nachdem wir den Zyklus etwa vier mal ertragen haben, nimmts uns Wunder. Aha, ein eingezäunter Kinderspielplatz mit Eisenkarussel und Klettergerüst. Uns ists von draussen schon zu laut. Warum muten diese Mütter ihren Kindern diesen Krach zu? Wie hies die Theorie von CG. Jung? "Lärm als Kompensation der Angst"! Auch schon zum zweitenmal auf einem Camping aufgefallen: Der rechte Lichtschalter ist für die linke Toilette und der linke Schalter für die rechte. Heute war wieder einmal ein Besuch beim Schlosser auf den Program. Hut ab

vor dem Geschick dieser Handwerker. Mit so wenig und so abgenutzdem

Werkzeug noch etwas gerades und funktionierendes zusammen zu braten. Zuhinterst im lichtlosen Raum steht eine Ständerbohrmaschine. Einen Bohrfutterschlüssel gibt es nicht. Bohrer auch nur zwei. Mit zwei spitzen Eisen wird an der Verzahnung des Futters gehebelt. Voila, schon offen. Mit Karton und Zange wird das Eisen beim bohren festgehalten. Die Kreissäge hat das Blatt einer Trennscheibe montiert. Also trennen und schleifen an der selben Säge. Der Boden ist auch Eisenlager. Der Junge der uns hilft balanciert mit seinen Flip-Flops darüber. Der Rollmeter ist das genauste Messinstrument. Draussen liegen drei selbst hergestellte LKW-Heckklappen zum richten bereit.


Dienstag 18. November


Schlagen unser Lager ein paar hundert Meter neben der Strasse die von Tan-Tan nach Tarfaya führt auf. Ein mit Steinen und Sand/Lehm (?) gemauerter, unvollendeter Bau soll uns vor dem Wind schützen. Wegen der angefangenen Milchpackung, entscheiden wir uns für Omeletten mit Hackfleisch. Der Wind bläst den Windschutz des Kochers ständig um. Die Omeletten drohen beim wenden davongeweht zu werden. Und wer sein nächstes Omelett erhält, muss zuerst seinen Teller vom Sand befreien. Entscheide mich nur mit Matte und Schlafsack zu schlafen. Der Wind legt sich, Sternlein stehn am Himmel, Voila zwei Sternschnuppen, Wunsch gewünscht, gute Nacht. Lastwagen röhren durch die Nacht, ein Moskito schaut vorbei, morgens taufeuchter Schlafsack. Viertel nach Sieben Sonnenaufgang, Schlafsack an die Sonne legen, WC Rolle schnappen.

Bei einem Tankstop beobachten wir wie ein Geier mit einer Steinschleuder erlegt wird:

In der Kueche eines Tankstellenrestaurantes sind mehrere Gasbrenner aneinandergereiht. Darauf stehen spezielle Gefaesse zum garen von Tajine. Tajine ist gegartes Fleisch, Kartoffeln, Gemuesse und wird im Kochgefaess serviert.

Samstag 22. November

In der Westsahara, einem von Marokko besetztem Gebiet sind nun vor und nach den wenigen Städten Strassensperren bei denen die immer gleichen Fragebogen auszufüllen sind. Wir haben schon zuhause auf einer Website mit Länderinfos eine Vorlage der Fragen gefunden. So brachten wir sie schon ausgefüllt von zuhause mit. Nun sehen wir auch Schilder die vor Mienen abseits der Strassen warnen.

 Je näher wir zur Grenze kommen, desto mehr Militärposten sehen wir diskret im Gelände platziert. Den ersten bemerken wir erst als wir eine kurze Pause einlegen. Mitten aus dem Nichts rollt ein Militärjeep mit zwei Soldaten heran.

Der eine macht mit seinem Handy ein Gruppenfoto von uns. Kurz vor der Grenze, neben einem Sendeturm mit Militär, stehen auf einem Platz Mercedes Taxis. Deren Fahrer haben sich hier für die Nacht zusammengefunden.

Nachdem wir uns auch dazugesellen, erscheint ein Mann im Traineranzug der sich als Maior und Kommanant des Fort vorstellt. Er heisst uns willkommen und sichert uns zu das wir hier sicher seien. Anderntags stehen wir bald vor der Grenze, plemmpern noch beim Cafe rum, schauen wie die Kolone vor der Zollabfertigung länger wird, aus dem Restaurant klingen die guten alten Hits von Cat Stevens herrüber. Auf geht’s. "Fiche" ausfüllen, Töff vorfahren, Pass und Fiche bei der Police abgeben, warten. Nebenan müssen LKW Fahrer ihre Camios abladen, Stichprobe! Einem Franzosen durschstöbert der Drogenspürhund seinen alten Car mit Beschriftung eines Skigebietes. Die Sonne scheint, eine Stunde vorbei. Ein Beamter trägt ein Kistchen mit verschiedenen Früchten ins Büro. Wir sind an der Reihe, Voila der Ausreisestempel ist drin. Rüber ins Büro der Douane. Der Beamte schwärmt von der Schweiz, Stempel drauf. Nun seien wir fertig, also Klamoten anziehen,  20 Meter fahren, aha die Chandarmerie. Wir erhalten eine Nummer und warten in der Sonne. Nachdem auch das erledigt, ist fahren wir über die holprige Piste zum 4 Km entfernten Grenzposten Mauretaniens. Hier geht alles zügig voran, noch die marokkanischen Dirham im mauretanische Ouguja wechseln, eine Haftpflichtversicherung abschliessen und schon sind wir auf den letzten Kilometern bis Nouadibouh. Rechts sehen wir die Geleise des "Erzzuges". Plötzlich taucht der Zug hinter einem Hügel auf. Vollbremsung, Helm weg, rennen, fotografieren, staunen.

Drei Lokomotiven ziehen Gütterwagen ohne Ende.

Der Zug ist mehrere Kilometer lang und fährt gemächlich Richtung Norden um dort mit Eisenerz beladen zu werden.


Nouadhibou:


Donnerstag 27. November

Habens nun endlich mal auf eine Piste geschafft.

Reifendruck auf 1-1,5 bar ablassen und das fahren im Sand beginnt Spass zu machen.

Abends suchen wir einen der "Auberge Camping" genannten Schlafplätze auf. Sie liegen meist neben der Strasse und haben ein paar Zelte zum schlafen. Ein Mann im traditionellen Gewand begrüsst uns. Als wir nach dem Übernachtungspreis fragen ruft er seine Frau, siehe bestimme den Preis. Sehr selbstbewusst und uns mit misstrauischem Blick abschätzend trägt sie ihm auf, uns den Preis mitzuteilen. Nach dem wir den Raum bezogen haben, wird uns dreimal Tee in kleinen Gläsern serviert. In einem separaten Zelt können wir uns mit Becher und einem Kübel voll Wasser waschen.

Freitag 28. November. Unabhängigkeitstag Mauretaniens.

Im ersten grösseren Ort, ca. 200km von Nouakchot entfernt möchten wir tanken. Die 5 Tankstellen im Ort haben nur Gasoill, d.h. Diesel. Benzin erhalten wir aus Kanistern bei zwei Läden auf dem Markt. Was wir schon gehört haben scheint sich zu bestätigen: Afrika hat auf Diesel umgestellt. Überall sind wir von Jugendlichen umringt. Wikipedia sagt: "...Im Jahre 1985 waren ca. 72% unter 30 Jahren, und 46,4% unter 15 Jahren alt...". Vor der Bäckerei springen Kinder um uns herum, drei testen den Töffhandschuh an meiner linken Hand, ein anderer drückt an der Jacke herum.

Der Junge von der Bäckerei scheucht die Kinder zwischendurch mit einer Eisenstange weg. Zügig gehts im Gegenwind nach Atar hoch. Dort springen sofort Männer auf uns zu um uns etwas verkaufen zu wollen.
Langsam wird es uns zu bunt.

29.11-2.12 Chinguetti

Chinguetti ist bekannt für seine 5 kleinen Bibliotheken. Die ältesten Bücher stammen aus dem 13. Jahrhundert.

 Hier geniessen wir auch nach einem Kamelritt den Sonnenuntergang auf einer der vielen Dünen. Wir wollen eine schöne aber schwierig zu erkennende Piste Richtung Süden fahren. Wir versuchen deshalb einen 4x4 Wagen mit Fahrer zumieten. Er soll uns Führer und unser Gepäck transportieren. Klingt einfach, aber nach einem gescheiterten Versuch für eine andere Strecke sind wir vorsichtig. Nach einem nervigen Tag sind wir auch hier gescheitert. Protagonisten der Tragödie waren ein Mann dessen Familie jene jahrhunderte alten Bücher besitzt für die Chinguetti berühmt ist und der uns die Tour mit dem 4x4 Auto offeriert. Desweiteren sein Freund und im Verlauf des Tages zu seinem ehemaligem Freund werdend: Der Chef unserer Herberge, der als Preisbrecher ebenfalls behauptete diese Tour anbieten zu können. Dann war da noch der schielende Besitzer eines 4x4, Verbündeter des Herbergchef´s. Der Schielende war aber nicht zur rechten Zeit mit 4x4 bereit. Die Tatsache das wir den bezahlten Vorschuss nach  einem halben Tages warten nicht zurückerhielten, verführte uns dazu die lokale Gendarmerie aufzusuchen. Freudig angeführt vom Bücherbesitzer der nicht müde wurde den Herbergschef als Dieb zu bezeichnen und uns versicherte ruckzuck einen 4x4 zur Hand zu haben.

Auf dem Posten der Gendarmerie bemühten sich zwei Gendarmen und ihr Vorgesetzter um eine Lösung. Alle blieben ausgesucht höflich und nachdem wir fast alles Geld zurück erhielten zogen wir erleichtert und verschwitzt von dannen. Hier ist auch der Moment um einmal die Hilfsbereitschaft der Polizisten und Gendarmen dennen wir bisher in Marokko und Mauretanien begegneten zu loben. In Marokko waren die, meistens an Strassenkreuzungen und in Verkehrskreiseln Dienst tuenden, Polizisten eine grosse Hilfe um den Weg zu finden. Und auch an den Grenzen verlief alles korekt. Erst beim vielleicht schon zwanzigsten Checkpoint kurz vor Mali begegneten uns die ersten Beamten die um Geschenke bettelten.

(3.12.08

Wild campen nach Aleg in der Nähe eines Zeltes mit Ziegen. Alten Mann gefragt. Besitzer des Landes. Erste Malariatablete.)

4.12.08 Nach Kiffa

Wir fragen bei einer kleinen Siedlung nahe der Strasse ob wir hier unsere Zelte aufschlagen dürfen.

 

 

 

 

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11. November 2008 2 11 /11 /November /2008 11:17

Sonntag 2. November. Abendstimmung. Wir schlagen unser Lager etwas Abseits der Strasse auf. Starker Wind. Liebhaber von erodierendem Gestein finden hier südlich der Gebierge ihr Paradis.


Gestern im Internetcafe zwei Musikstücke gehört. Meine Frage ob das marokkanische Musik sei wird verneint. Das sei Berbermusik. Ahnscheinend ist da ein Unterschied. Es gebe in Marokko die Araber und die Berber. Im Hotel zeigt man mir die verbotene Berberflage: Drei Wagerechte Felder übereinander. Oben Blau für das Meer, dann grün für den Norden und unten sandfarben für den Wüstenteil. Dann komme noch ein Symbol aus der Berberschrift drauf: Je ein Halbkreis, oben nach oben offen, unten nach unten offen, mit einem Strich verbunden. In der Schule dürfe kein berberisch gesprochen werden. Der Samstag war recht stürmisch. Da die luftigen Mückennetzflächen meines Leichtzeltes nicht verschliessbar sind, füllt es sich langsam mit Sand. Meine "erste Nacht im Sand" hab ich mir romantischer vorgestellt. Wir kochten uns was. Sand knirscht zwischen den Zähnen. Die stärksten Stürme seien im Sommer. Und das bei 50°C im Schatten (Wenn man welchen findet).

3. November

Am morgen schauen zwei Jungen vorbei. Sie lassen hier in den kargen, steinigen Hügeln ihre Ziegen grasen.

 








































 

In Tazzarine. Während einer Cafépause komme ich mit Abdullah, dem Kellner ins Gespräch. Das perfekte englisch und seine lockere Art der Unterhaltung lassen mich vermuten, er sei aus einem Land weiter südlich. Er verneint dies lachend. Er sei 100% Marokkaner.






















 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Auch wenn es für das ungeübte Auge nicht immer erkennbar ist, reisen ist ein knochenharter Job.

Afrika ist bekannt für seine unberechenbaren wilden Tiere. Sie lauern in der Nacht besonders heimtückisch den unvorsichtigen Reisenden auf!







































Dienstag 4. November

Werde durch Vogelgezwitscher geweckt. In einem Zelt hört man vieles: Ziehen von Schlafsack- und Zeltreissverschlüssen, Hunde die freudig mit ihren Artgenossen die ganze Nacht bellen. Hähne die nicht begreifen das sie nur beim Sonnenaufgang krähen sollen. Nach 5 Uhr die Muezzine, manchmal schön, häufig zivilschutzsirenenartig. In Merzouga gegen Morgen ganz eigenartige Laute der Kamele: Wie ein zuschieben einer VW Bus Schiebetüre, oder ein voluminöses Gurgeln das sogar vom Boden her spürbar ist.  Und natürlich auch immer mal wieder die melancholischen Esel.
Abends

Schlafen hinter einer Düne. Heute zum ersten mal auf einer Piste mit vollem Gepäck. Prompt suchen wir uns die falsche aus. Statt auf kiesiger Piste Richtung Nordwest geraten wir auf jene die nach südwesten führt. Harter, trockener Boden wechselt ab mit Sandfeldern. Nach 9 Km entscheiden wir uns zur Umkehr. Da die Sonne schon tief steht schlingern wir hinter einen Sandhügel. Tomaten-Mais-Thon-Salat und Kuskus mit weissen Bohnen und Tomatensauce. Danach mit schlechter bis keiner Natelverbindung das schicken eines GPS Gerätes abmachen. Hab langsam ein schlechtes Gewissen meinem Freund René gegenüber. Er kauft das Gerät, fragt Kuriere an, fährt herum. Erhält unklare Antworten. Nun brauchen wir noch eine Kundennummer! Wer muss den Zoll bezahlen? Wir finden ein marokkanisches Reisebüro das als Empfänger einspringt. Kann uns Janines Vater weiter helfen? Mache heute mal auf "Zächä Siech" und schlafe ohne Zelt unter dem grandiosen Sternenhimmel. Liegematte und Schlafsack, Töff- und Wanderjacke drauf. Socken und Wintermütze an den Enden. Also fertig geschrieben, Pocket-PC ausschalten und Sternschnuppen wünschen.

 






























Hier der unbestrittene Held, die Lage überblickend. Neuen Wagnisen entgegenfiebernd.

 





































5. November, Mhamid

Ein Bild wie aus dem Suzukiprospekt. Die Sternschnuppen waren ok. Trotzdem könnte sich der Reiseveranstalter schon noch etwas mehr Mühe geben.

6. November, Zagora.

Wie im Spiel Monopoli. "Sie haben einen undichten Simmerring (Kurbelwelle kupplungsseitig), setzen sie zwei Tage aus".



9.November






























Der Sonnenuntergang holt uns in den südlichen Ausläufern des Antiatlas auf ca. 1360 m.ü.M. ein. Ein Bauer lässt uns auf seinem Land die Zelte aufschlagen. Die junge Tochter kann nicht mehr vor Lachen. Der Hund bellt. Der Hund bellt auch die ganze Nacht durch (Wie können Hunde stundenlang so viel Lärm machen?). Vor Sonnenaufgang schau ich mir die Umgebung an. Die Familie hat Olivenbäume, Obstbäume, einen Acker. Die Erde wird in 2x2 Meter grosse Flächen unterteilt und durch aufgehäufte Erde abgegrenzt. Vielleicht soll das Wasser am wegschwemmen gehindert werden. Zwei Jungen schlendern zur Strasse. Unterwegs in die Schule. Wer kurze Strecken reisen will, muss sich an die Strasse stellen und warten bis ein Sammeltaxi vorbei kommt. Später sehen wir zwei Mädchen der Familie. Ich hätte gerne noch mit dem Familienvater gesprochen. Er sei schon weg. Also bedanken wir uns bei der Mutter.

 






























10. November. Vor Agadir.

Sie stehen einfach im Baum. Wer hat sie dort hingestellt? Wozu? Meine Lieblingstiere, Ziegen! Dazu gehören natürlich auch die Dromedare sowie seit neuestem die Esel.

 































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28. Oktober 2008 2 28 /10 /Oktober /2008 17:22



Montag 13.Oktober 2008

Der erste Morgen. Feucht, kalt. Moderne Zelte sammeln unter dem Dach ähnlich viel Wasser (Verdunstete Körperfeuchtigkeit?) wie Tau auf dem Zelt. Was solls. Die erste Etape verlief gut. Moscht- und Öltemperatur beim Chlapf sind gestiegen. Stimmung ausgelassen bis heiter. Der Abschied in Zürich, gestern sehr bewegend. Abends Spaghetti kochen auf einer Pferdeweide. Der Besitzer schaut vorbei, man habe ihn angerufen. Ja, wir können hier übernachten.

Donnerstag 16.Oktober

Nun also in Spanien. Gegen Mittag in einem Städtchen eine Szene wie aus einem Actionfilm:  Ein Audifahrer mit Kollege beklagt sich bei einem Seatfahrer das jener zu nah an seinem Auto parkiere. Diesen kümmert´s nicht und lässt noch einen Spruch fallen. Etwas später fährt der Seat ab. Plötzlich springt der Audi-Mensch in sein Auto, der Freund versucht noch durch die offene Beifahrertüre zu beruhigen oder wenigstens die Heckklappe zu schliessen. Vergebens, Audi schiesst los, wendet wirklich gekonnt mit schleuderndem Heck und zuknallender Tür auf der engen Dorfstrasse. Haarscharf (Also echt nah) an unseren Moped´s vorbei und dem ebenfalls mit heulendem Motor in die nächste Gasse schlingerndem Seat nach. Sekundenbruchteile später ein Knall, der Seat fährt wo rein. Der Audi setzt zurück auf die Hauptstrasse und jagt davon. Das alles unter den Augen vieler herbeieilender  Passanten. Keine fünf Minuten später ist die Polizei auf dem Platz, und wir nehmen tief beeindruckt Kurs Richtung Süden.

Dienstag 21. Oktober

Granada liegt hinter uns. Wir campen am Rande eines (wie könnte es auch anders sein) Feldes mit Olivenbäumen. In den letzten Tagen sahen wir ganze Täler voller Olivenbäume. Im Norden noch terrassiert, hier im Süden einfach Hügel runter, über die Ebene und wieder hoch bis zum Horizont. Also die Wiese am Olivenhain mit Bck übers Tal ist ideal. Von weitem bellen die üblichen Hunde des Besitzers, da erscheint er auch schon. Drei junge Jagthunde hecheln um ihn rum. Jawohl, ihm gehören diese Bäume, klar können wir hier schlafen. Hinten hat es noch mehrere Bienenkästen, da sollen wir wegbleiben. Kochen mit Stirnlampe: Reis, Broccoli, Zwiebeln. Veredelt mit Chnoblibrotgewürz. Etwas viel Tau.

Mittwoch 22. Oktober

Die Sonne scheint am Morgen ins Zelt, verschwindet zackig hinter den Wolken und erscheint erst Abends kurz vor dem Untergehen nochmals. Dazwischen 150 km im "Vollschiff" der Küste entlang. Erkenntnis: Nie mehr GoreTex kaufen. Die neuen GoreTex Handschuhe und ebenso die 500 Franken Jacke, nass. Die neue Regenhose (OK, eine "normale") auch nicht dicht. Pass und Impfausweis leicht aufgeweicht. Die 5 vergessenen 10 € Noten die letzthin mit dem Hemd die Waschmaschine von innen kennen lernten sahen frischer aus. Was solls. Fährticket am Hafen gebucht, morgen geht’s nach Marokko.


Donnerstag 23. Oktober


Aufwachen mit leichtem Nieselregen. Zusammenpacken, leichter Regen. Fahrt zur Fähre, starker Regen. Ankunft in der spanischen Enklave Ceuta im strömendem Regen. Der Mann am Schalter einer spanischen Bank schickt uns zu den Geldwechslern auf der Strasse. Bäche laufen die Strasse runter. Sturzbäche ergiessen braunes Wasser ins Meer. Wir fahren zum Zoll. Eine unserer BMW gibt im Platzregen den Geist auf. Grenzformalitäten, es sprüht wagerecht durch den überdachten Platz, Formulare nass. BMW läuft mit Überbrückungskabel. Fahren Überland Richtung Tetouan. Wasser überflutet immer wieder die Strasse. Kein durchkommen. Ausweichen via Autobahn. Die himmlischen Schleusen öffnen sich. Autos fahren im schritttempo, andere halten an. Die BMW stellt ab, Batterie leer, kein Zündfunke. Hängen die BMW mit drei Spanngurten an meine Suzuki und fahren so die 11 Kilometer bis nach Tetouan. Gleich ein Hotel gefunden und zwei Türen weiter so etwas wie eine Autogarage. Batterie hängt am Ladegerät. Morgen Fehler suchen.


Freitag 24. Oktober

Mit Tip´s vom BMW Mech Zuhause und der mitgebrachten Reparaturanleitung finden wir den Fehler: Ein Unterbruch im Lichtmaschinenrotor. Vor lauter Freude am mechen entschliessen wir uns auch gleich die drei (!) Getriebeöle zu wechseln. Mit dem alten Öl fliessen auch noch 2dl. Wasser ab. Wie das in´s Getriebe reingefunden hat?

Samstag 25. Oktober

Abfahrt im Nieselregen. Mittags Sonne. Abwechslungsreiches, hügeliges Kulturland. Olivenbäume, Ackerland, Dörfer, Wälder, Naturhecken. Übernachtem im Zelt neben Olivenhain und Acker. Drei junge Männer erscheinen aus der Dunkelheit. Wir trinken Café, reden auf englisch, französisch, über, Schule, Familie und arabische Wörter.

Sonntag 26. Oktober


















Am nächsten Morgen wieder einsetzender Regen, Frühstück im Regenanzug. Ein älterer Mann mit einigen Schafen schaut vorbei. Er erzählt einiges auf arabisch. Wir unterhalten uns prächtig. Er geht kurz weg um mit gewürzten Oliven und Brot zurück zu kommen. Der Regen steigert sich. Der Weg durch die Wiese zur Strasse wird rutschig.  Nach Mittag in Meknes, einer der Königsstädte, Campingplatz. Lernen Michael (50J., Deutschland,Nissan, kennt Marokko und Mauretanien auswendig) sowie Joe 20J., und John 45J., (England, Land-Rover, werden auch Afrika durchqueren) kennen. Entschliessen uns, mit Michael als Führer eine Gebiergspiste zu befahren.

Dienstag 28. Oktober


















Tag auf dem Camping. Pneu wechseln. Kaum sind wir fertig, stehen wir schon wieder im Regen. Ab ins Zelt, Nüsse essen und am Blog schreiben. Der Regen dauert an. Die Zeltnaehte zeigen ihre Schwachstellen. Wechsle ins Internetcafe. Alles funktioniert: Kartenleser und Speicherkarten erkennen. Mail und Blog Anmeldung. Arabische Tastatur bedienen. Fotos bearbeiten und hochladen. Das Geschriebene vom Pocket-PC im Word des Computers oeffnen und dann in den Blog kopieren. Aber halt schon sehr langsam. Eine Stunde um das hier zu aktualisieren. 

1November 2008
Hier einige Fotos der letzten Tage. In wenigen Sekunden fotografiert. Nach drei Stunden im Internetcafe nicht in der gewuenschten Reihenfolge im Blog drin. Jeden Mausklick muss der PC 5 Sekunden lange verdauen. Kann zwischen die Bilder keinen Text mehr einfuegen. Und seit drei Stunden scherbeln die selben zwei Lieder aus einem PC nebenan. Das 7. und das 8. Bild zeigen einen Friefhof in Merzouga, einem kleinen Ort der fuer die angrenzenden Sandduennen bekannt ist.















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23. August 2008 6 23 /08 /August /2008 15:31

Dieses hochvorzügliche Geschriebe enthält in wohlgeordneter Weise alles wissenswerte über die noch zu bestehenden Âventiuren welche der Protagonist dieses Dramas während seiner Reise durch den Kontinent welchen die gelehrten Africa nennen zu erleben gedenkt. Hm?

10.9.08

Die Zeit läuft.  Der letzte Arbeitstag ist bekannt. Abreise Mitte Oktober. Nach längerem Suchen ein Vorhängeschloss mit Alarm gefunden. Gestern seit langem wieder einmal den Töff vollgetankt. 33 Liter Benzin im Tank, so weit oben. Mühsam in den Kurven. Hui das wird dann lustig mit den Stollenreifen! Werden wir uns vertragen? Klappts mit dem grossen Kongo. Nigeria oder doch lieber Niger? Warum bekomme ich immer noch keine Offerte für den Transport der Ersatzreifen nach Kamerun? Wozu eigentlich eigene Spritzen mitnehmen? Lautsprecher ja? Oder doch nur Ohrhörer? Lange Unterhose? Reservekamera? Facebook oder Blog? Warum hab ich nicht genug Disziplin französisch zu lernen? (Buchstabiert mal eure Mailadresse auf französisch!). Warum scheint es mir als wäre ich wie Parzival bevor er Gurnemanz von Graharz trifft? (Hier kann der geneigte Leser sich Klarheit auf www.wikipedia.de verschaffen).

So sah das übrigens am Ende der Reise 1992 aus:


16.9.08

Gestern den Sattel zum "tunen" gebracht. Nach 20 Jahren ist das Teil doch arg im Elend. Juhui, noch mehr Geld verjubeln!
Dann gleich noch beim Schlosser die Alukistchen vom schweissen abgeholt. Hm, ja natürlich, auch diese Arbeit wurde nicht für Gotteslohn erledigt. Ich würde an dieser Stelle gern den Fachmann namentlich erwähnen. Er bat mich jedoch, ihn nie in Verbindung mit diesen unansehliche Schweissnähten zu bringen. Es hat wohl auch mit meiner stümperhaften Zusägerei der 4mm Alubleche zu tun. Und eloxiert waren sie ja auch noch. Sollte Alu nicht etwas leichter sein? Kurzum, die Büchsen sind zu schwer. Aber mit Hilfe von Stichsäge, dünnem Blech und einer Nietzange wird’s dann schon passen.
Endlich ein Anruf der Frachtfirma. Wir wollen ja 6 Reifen nach Kamerun schicken. Kamerun lasse keine gebrauchten Reifen mehr ins Land. Ihr Einwand dass es neue Reifen seien, hätte nicht überzeugt. Niemand wolle die nach Kamerun transportieren. Nun probieren wir´s mit Gabon.
Heute frei genommen zum Töff basteln. Der 10 Liter Wasserkanister unter dem rechten Alukoffer ist zwar fahrtechnisch prima positioniert, aber auch der erste der beim umfallen den Strassenbelag kennenlernt. Also au da wider: Alubläch zuäsägälä! Und warum ist dieser neue Wasserkanister eigentlich nicht dicht wenn er liegt?

 

 

 

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